Es ist schon ein wenig paradox.. seit Jahren machte mich immer mal wieder ein kleiner Nebensatz oder eine farbliche Hervorhebung auf meinen Abrechnungen darauf aufmerksam, dass mein monatlicher Sparbetrag meines Bausparkontos bei der Schwäbisch-Hall vergleichsweise gering sei.
Mit anderen Worten „Zahl gefälligst mehr Geld in deinen Bausparvertrag ein!“
Nun, das habe ich jetzt vor ein paar Monaten gemacht und überweise den „risikolosen“ Teil meiner monatlichen Sparleistung auf mein Bausparkonto.
Leider habe ich keinen dieser sagenumwobenen , alten Verträge die einem mit 3-4 % garantierter Verzinsung aktuell das Spartief vergessen lassen würden.
Mein Vertrag aus 2008 bringt gerade mal 1% – aber selbst das ist das 10-fache dessen, was man aktuell bei einem Neuabschluss garantiert bekommt ^^
Nun denn .. gestern erhielt ich ein Schreiben der Schwäbisch-Hall:
…aktuell verzeichnen wir einen drastisch gestiegen Geldeingang durch Sparzahlungen, die über dem Regelbetrag liegen…. §2 Absatz 2 unserer ABB sieht die Möglichkeit vor die Annahme …von unserer Zustimmung abhängig zu machen…von dieser wir jetzt Gebrauch machen.
Im weiteren wird mir dargelegt, dass man meinen Sparbetrag zukünftig nur noch in der „Regelspargröße“ (250 € ) gedenkt anzunehmen.
Es ist wirklich interessant zu sehen welche Blüten die 0-ZinsPolitik treibt – ich bin gespannt wo uns das noch hinführen wird.
Ich dachte mit diesem 1% Vertrag wäre ich doch sicher keiner dieser „ungeliebten“ Kunden die man loswerden oder zumindest bremsen möchte um die eigene Bilanz zu retten.
Falsch gedacht – die Auswahl an „risikolosen“ Anlageformen nimmt weiterhin ab und uns allen bleibt wohl keine Wahl – mehr Risiko oder Inflationsverluste in Kauf nehmen :-/
Ich habe dieses Schreiben auch bekommen, drastischer Anstieg usw. (50€ / Monat mehr als der Regelsparbetrag angesetzt war, also 600€ Sonderzahlungen pro Jahr geleistet)
Vor paar Jahren war es für die Schwäbisch Hall kein Problem, dass wir sehr viel weniger als den Regelsparbetrag einbezahlt hatten.
Jetzt in der Niedrigzinsphase geht den Bausparkassen auf Deutsch gesagt ‚der Arsch auf Grundeis‘.
Bin mal gespannt, ob sie bei einer Zinswende dem Kunden wieder entgegenkommen…
Ich habe monatlich mehr als den Regelsparbetrag eingezahlt:
Also hat Schwäbisch Hall Mitte 2016 den „jährlichen Regelbetrag“ erfunden.
Da dieser erreicht war, sollte ich in den letzten Monaten 2016 gar nichts mehr einzahlen dürfen.
Das hat mich 2 Einschreiben und 2 Telefonate gekostet, um den Genossen ihre eigenen AGB’s zu erklären.
Dann durfte ich wieder den monatlichen Regelsparbetrag einzahlen.
Gruß
Gordon
Mir als Laie brennt dabei die Frage auf den Lippen: Was bedeutet es denn grundsätzlich, dass die Banken kein Geld mehr vom Sparer wollen – ich würde jetzt mal sagen, wenn jemand etwas partout nicht will, dann hat es keinen Wert für ihn, also auch das Geld für die Banken – sehe ich das richtig? Aber wenn das Geld an Wert verliert, dann müsste doch langsam die Inflation beginnen – tut es aber nicht.
Kann mir da jemand gedanklich weiterhelfen?
Bei uns ist es genau umgekehrt. SchwäbischHall forderte uns im November schriftlich zur monatlichen(!) Besparung mit dem Regelsparbeitrag auf, nachdem wir jahrelang geringere jährliche Einmalzahlungen geleistet hatten. Der Hintergrund dürfte auch hier klar sein: Ist die Bausparsumme erreicht, wird die Bausparkasse den vergleichsweise hoch verzinslichen Vertrag kündigen und auszahlen.
Hey Tom,
danke für deinen Kommentar – ja das vermute ich auch. Ich bin mal gespannt ob sie mich auch direkt kicken sobald ich die Bausparsumme erreicht habe.
mfg
Oli
Hallo Oli,
wir haben einen Vertrag mit 1,5% bei der Schwäbisch Hall und nutzen den aktuell auch zum Zwischenparken eines Teils des risikolosen Portfolioanteils. Bei uns war die Situation noch etwas skurriler: Anstatt eines Briefes, bekamen wir Anrufe, in denen man uns zu Neuabschlüssen von noch viel tolleren Bausparanlageprodukten überreden wollte … Drei Anrufe, dreimal nein gesagt, nie wieder was gehört 🙂
Viele Grüße
Marcus
Interessante Sache. Es liegt zwar wie du schreibst im Ermessen der Bank, aber einen Gefallen tun sie sich dabei nicht. Vor allem, wenn man vor her eh quasi eine Aufforderung erhält, mehr einzuzahlen.
LG
Johannes