Im Einkauf liegt der Gewinn – oder die Sparquote

Das im Einkauf der Gewinn liegt ist eine alte Binsenweisheit bei Verkäufern bzw. Händlern – Damit soll ausgedrückt werden, dass man die größten Margen machen kann wenn man billiger einkauft statt teurer zu verkaufen.

Das ganze lässt sich auch genau so auf unser Ziel „Hohe Sparquote“ umlegen.  Die Möglichkeiten mehr Einnahmen zu generieren und dadurch mehr Sparquote zu haben ist natürlich da (und sollte auch genutzt werden) aber langanhaltender und auch direkter Umsetzbar ist es im Einkauf Geld zu sparen.

In diesem Beitrag beziehe ich mich nur auf den Bereich unseres Lebens in dem wir konstant und pausenlos Geld ausgeben – Dem Bedarf des täglichen Lebens : Essen, Trinken, Verbrauchsgüter.

Hier unterläuft vielen die mit dem „Sparen“ loslegen wollen ein gedanklicher „Fehler“. Es wird nur betrachtet wie viel Geld man an einem Einkauf sparen kann. Deshalb streicht man sich lieber den Urlaub zusammen oder verzichtet auf das Fitnessstudio weil man da gedanklich mindestens 3-stellige Beträge „spart“.

Urlaub gestrichen

Ich erlaube mir mal zu behaupten, dass man mit dieser Vorgehensweise meistens genau am falschen Ende spart.

Was man meiner Meinung nach als erstes trainieren sollte ist es seine täglichen Ausgaben runter zu schrauben:

1) Bezahlt nicht für den Markennamen oder die verpackung

Das ist eine Nuss die man gedanklich bzw. mental erstmal für sich selbst „knacken“ muss. Die Werbeindustrie und auch unsere Umgebung hat uns dahingehend konditioniert, dass wir quasi automatisch bestimmte Marken und Produkte mit „Qualität“ und „Geschmack“ in Verbindung bringen.

Marke und Noname

Was die meisten Leute nicht wissen:  Viele der Hersteller von werbewirksamen Markenprodukten verkaufen DAS GLEICHE Produkt noch unter anderen Bezeichnungen. So können Sie dann auch im Billig Segment Umsatz machen ohne den elitären Glanz ihre „Premium“-Produkte zu verlieren.

Eine nette Auswahl an Markenprodukten und deren gleichwertigen aber billigeren No-Name Produkt findet Ihr z.B.  in hier (No Name Lebensmittel Liste)

Macht doch einfach mal den Test an einem Freund oder eurem Partner: Kauft eines der Lebensmittel aus der Liste in der No-Name Variante und packt es in die Markenhülle. Wenn er/sie den Unterschied nicht bemerkt, warum solltet Ihr dann weiterhin den teilweise mehr als 100%igen Aufschlag nur für die Verpackung zahlen?

 

2) Es muss nicht immer das „etablierte“ Produkt sein

Es mag durchaus Produkte geben bei dem eine bestimmte Marke oder eine bestimmte Firma wirklich ein Alleinstellungsmerkmal sein kann da der Hersteller die Rezeptur/Zubereitung geheimhalten konnte und selbst nur genau diese Marke produziert. Ein Paradebeispiel hierfür wäre z.B. Coca Cola

Bei der großen Mehrheit der Lebensmittel ist dies jedoch nicht der Fall. Von fast allen Produkten gibt es „Billiganbieter“ die diese kopieren. Im Falle der Cola versuchen es zwar auch einige aber die geschmacklichen Unterschiede sind durchaus bemerkbar. Aber wenn man sich „einfachere“ Lebensmittel wie Frischkäse, Nudeln, Kaba-Pulver etc, anschaut – ich bin mir sehr sicher das es hier unter den unzähligen Pendants auch welche gibt die eine vergleichbare oder gar bessere Qualität haben – und deutlich weniger kosten.

Nicht umsonst schneiden bei verschiedenen Lebensmittel-Test regelmäßig die Discounter-Artikel sehr gut ab. Aktuelles Beispiel ist der Test von TK-Pizza bei SternTV . Testsieger wurde die Pizza eines Discounters vor den deutlich teureren Markenprodukten.

Hier ist das größte Problem aber tatsächlich die Konditionierung, da macht meine Frau Penningfuxer leider keine Ausnahme. „Die Billigpizza schmeckt scheiße“ – wohlgemerkt noch vor dem ersten Biss und obwohl man diese Marke noch nicht probiert hatte. Hier muss man leider ein wenig tricksen und wie oben genannt auch mal die Originalpackung mit anderem Inhalt ersetzen. Klappt bei TK Pizza nur bedingt – da kennt Frau Penningfuxer die Beschaffenheit und Salamianzahl der Lieblingsmarke zu gut ^^

3) Nutzt zum Einkaufen lokale Angebote und Aktionen

Nein keine Angst, das wird kein „Couponing“-Tipp. Ab und an sind zwar durch Coupons wirklich Super-Angebote möglich aber nach meiner Erfahrung eher selten und für die übrigen wäre der Zeitaufwand zusammen mit dem etwaigen Stress an der Kasse die Mühe (nicht einmal mir) wert.

Was ich eher meine ist: Plant eure Einkäufe ein wenig danach wo gerade welche Produkte im Angebot sind. Das ist auf verschiedene Arten sehr zeitsparend möglich.

„Früher“ kam man eigentlich nicht drum herum am Wochenende den Stapel Werbung aus dem Briefkasten zu fischen und die Prospekte der Läden im Umkreis zu durchforsten, sich eine Liste anzulegen was wo günstig ist und dann beim Einkauf im Laden dran zu denken. Kann man heute immer noch machen – zeitgemäß finde ich das nicht (hab ich auch nie gemacht bzw gemacht und dann die Liste doch vergessen)

Angebot

Mittlerweile haben viele Firmen eine Homepage oder eine Facebook-Präsenz. Auch die eher kleineren. Ich plane zum Beispiel unser Abendessen regelmäßig in dem ich online bei 2-3 Metzgereien vorbeisurfe und mir deren Angebote anschaue . „Heute Schnitzel – 50 % reduziert“  – Abendessen für heute steht. 🙂

Das macht natürlich nur bei speziellen Händlern Sinn, also Bäckereien, Metzgereien, Gemüsehändlern etc.
Bei Supermärkten ist die Palette ja entsprechend größer und dementsprechend schwer zu durchschauen.

Hier schafft vielleicht eine relativ neue App Abhilfe. Die „Marktguru“-App digitalisiert die Prospekte der Geschäfte aus eurer Umgebung und macht Sie durchsuchbar. So könnt ihr schnell die größten Posten von euren Einkaufszettel abchecken und seht relativ schnell in welchem Markt es Angebote für mehrere eurer Produkte gibt.

 

Fazit : Kleinvieh macht auch mist

Und in diesem Fall macht dieses „Kleinzeug“ bei einem zwei Personen Haushalt mehrere Hundert Euro im Monat aus. Ich bin mit unseren Ausgaben für den täglichen Bedarf aktuell relativ zufrieden, grob gerechnet komme ich auf ca 350 € im Monat für Essen und Getränke. das einzige was da nicht dabei ist ist die Mittagsverpflegung für Frau Penningfuxer – die Kosten erfassen wir zur Zeit nicht. Ich denke bei einem 30 Tage Monat kann sich das durchaus sehen lassen.
Würde ich stattdessen nicht nach Angeboten schielen und nur die Markenprodukte kaufen wäre ich grob überschlagen bei mindestens 600 € – wenn nicht mehr. Das sieht man recht schön wenn man mal gezwungen ist in einem „Vollsortimenter“ zu kaufen wo es kaum No-Name Produkte gibt. Für einen Standard-Einkauf fürs Wochenende bin ich dann oft bei 50 – 60 €. Bei Aldi und Co reichen fast immer 20 €.

Urlaubskoffer

Diese Ersparnis auf ein Jahr hochgerechnet sind da mindestens 2 Urlaube drin – die wir uns dann auch gönnen – denn davon haben wir mehr als von tollen Markenverpackungen die im Müll landen 😉

6 Replies to “Im Einkauf liegt der Gewinn – oder die Sparquote

  1. Hi Oli,

    Kann dir nur zustimmen – bei all den Lebensmitteln, die wir auf Vorrat kaufen (Mehl, Zucker, Milch, Butter, Nudeln, Reis, etc.) Greifen wir zu den billigen Produkten – wenn es einen Unterschied gibt, merke ich ihn nicht. Warum also mehr zahlen.

    Was Fleisch, Gemüse und Obst angeht kaufen wir allerdings eher frisch. Klar auch mal abgepacktes Fleisch, aber meist von der Frischetheke und nie beim Discounter. Da merkt man den Geschmacksunterschied schon…Vielleicht ist es auch nur im Kopf wie bei Frau Pfennigfuchser (bei Pizza kann ich sie übrigens auch voll bestätigen).

    Wir kaufen fast alles beim Edeka um die Ecke – durch genaue Planung was es wann gibt und den Kauf von den Hausmarken wann immer möglich landen wir dennoch auch nur bei 300-350 Euro (ebenfalls ausgenommen Mittagessen auf der Arbeit, wobei wir da auch oft Reste vom Vorabend mitnehmen) für zwei Personen im Monat.

    Bei uns ist der entscheidende Faktor vorher eine Liste zu schreiben und wirklich (mit Ausnahme der Schokolade;-)) nur das zu kaufen was darauf steht…Vorratshaltung findet man bei uns kaum, dafür ist unser Essen günstig und frisch.

    Liebe Grüße
    Marielle

    1. Hey Marielle,

      danke für deinen Kommentar.
      Die Salamipizzas müssen die billigeren Hersteller wohl nochmal überarbeiten 😀

      Das mit der Einkaufsliste höre und lese ich auch oft – aber irgendwie bekomme ich das nicht hin für ne ganze Woche voraus zu planen ^^ – Ich geh eher jeden Tag einkaufen und hab dafür dann kleinere Listen die ich größtenteils aus den Rezepten für Abends ableite.
      Was mich wundert ist, dass Ihr es bei Edeka schafft trotzdem günstig einzukaufen. Trotz Hausmarken bin ich da immer teurer als bei den Discountern (Penny, Netto, Lidl, Aldi).

      Das Thema mit der Vorratshaltung – da ich eigentlich so eine kleine Prepper-natur bin würde ich schon gern ein größeres Vorratslager betreiben – da könnte man dann ja auch mal größere Mengen von irgendwas (haltbarem) einkaufen wenn es grad im Supersonderangebot ist – aber für derartige Lager fehlt mir aktuell leider der Platz 🙂

      mfg
      Oli

  2. Hey Jenny, danke für deinen Kommentar.

    Stimmt das Thema BIO/ökologische Herstellung habe ich bei diesem Beitrag etwas ausgeklammert. Wenn man das berücksichtigen möchte dann wirds etwas komplizierter.

    Was das Fleisch angeht war ich letztens recht überrascht von den Erfahrungen eines Freundes. Er hat als Metzger und Lebensmitteltechniker in verschiedenen kleineren und größeren Metzgereien gearbeitet und kam dann zu einem sehr großen Industrieunternehmen, die unter anderem für einige Discounter hier in der Pfalz das Fleisch für die Kühltheke produzieren (das eingepackte).
    Er meinte , dass er sich nie vorstellen hätte können bei einem Großverarbeiter sein Geld zu verdienen weil er immer sagte er wollte eher ökologisches und gesundes Fleisch „unterstützen“.
    Nun hat ihn dieses Großunternehmen aber selbst überrascht, da ausschließlich Fleisch aus der Region verarbeitet wird und auch in Punkte Qualitätssicherung wert auf „gute“ Landwirtschaft und Tierhaltung gelegt wird. Dies war bei einigen der größeren Metzgereien nicht immer der Fall.

    Abgepacktes Fleisch muss also anscheinend nicht zwingend (qualitativ) Billig-Fleisch oder aus dem Ausland sein. Davon bin ich nämlich bis dahin auch immer ausgegangen.

    Anbau von eigenem Gemüse hört sich (auch für mich) natürlich erstmal gut an, allerdings weiß ich mittlerweile, dass es da auch viele Klippen zu umschiffen gibt. Zum einen möchte man natürlich ja gerade auf die ganze „Chemie“ etc verzichten , aber wenn die ganze Salataussaat innerhalb von 2-3 Wochen von Schecken und anderem Getier vernichtet wurde wird das schwer durchzuhalten mit dem „ohne Chemie“- Vorhaben. 😉
    Auf der anderen Seite isst der Wasserverbrauch zu bedenken. Wenn man nicht gerade einen Brunnen hat geht der Anbau bestimmter Gemüsesorten die viel Wasser brauchen (Kürbis, Tomaten etc) ordentlich ins Geld was dann die Freude am ökologischen Selbstzucht-Gemüse auf dem Teller ein wenig trübt 🙂

    mfg
    Oli

    1. Bei eigenem Anbau muss man auch auf die Qualität des Bodens achten, Stichwort Schwermetall. Quarks und Co hat da gerade einen interessanten Beitrag zu (also zu Schwermetallen im Boden)

  3. Huhu,
    das mit Verpackungen tauschen sollte man wirklich machen. Salz, Mehl, Milch, Nudeln, Konserven.. Dort kann ich mir keinen großen Unterschied vorstellen. Mag sein, dass manche Marken nachhaltiger anbauen und weniger Giftstiffe verwenden, aber ich weiß es nicht.

    Ab und zu, wenn Sachen im Angebot/nur wenige Cent teurer/kleinere Packungen sind, greife ich dann aber auch auf gut Glück zur Marke oder Bio.

    Wir brauchen rund 300€ für Lebensmittel, was daran liegt, dass wir abgepacktes Fleisch kaufen. Außer bei Geflügel konnte ich bisher keinen geschmacklichen Unterschied zum Metzger feststellen.

    Ziel ist mal der Anbau von eigenem Gemüse. Sofern man Fleisch isst, ist der Kauf direkt beim Bauernhof sicherlich die beste Wahl.

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