Solaranlage im DIY Eigenbau – Kosten und Erfahrungen 2023

Das Thema Photovoltaik bzw. umgangssprachlich eigentlich falsch „Solaranlagen“ genannt kam ja spätestens durch den massiven Preisanstieg 2021/2022 wieder in Mode. Wesentlich dazu beigetragen hat sicher auch der Umstand, dass die „Balkonkraftwerke“ (steckerfertige PV-Anlagen) den Sprung aus der Nische für Ökos und Weltuntergangs-Prepper in den Massenmarkt geschafft hatten.

Natürlich habe auch ich das Thema schon länger verfolgt , denn eine PV Anlage ist ja quasi das Sinnbild für passives Einkommen. Auf eine einmalige Investition folgen Jahrelange Zahlungen in Form von Einspeisevergütungen. Bisher scheiterte es aber entweder am fehlenden Platz/Haus für eine entsprechende Anlage oder am Geld um sich ernsthaft damit zu beschäftigen. Nachfolgend möchte ich euch meine Erfahrungen niederschreiben. Was sich für mich geändert hat bzw. warum ich letztendlich doch zu einem Balkonkraftwerk und dann einer vollwertigen Solaranlage auf dem Dach gekommen bin und natürlich welche Kosten mir dadurch entstanden sind aber auch welche passiven Einnahmen damit möglich werden.

Entwicklung der Herstellungskosten / Investitionskosten

2006 lagen die Kosten für eine 10 KwPeak Anlage noch durchschnittlich bei 60.000 €. Diese Kosten sanken zwar seitdem kontinuierlich aber auch 20.000 € die man 2015 dafür annehmen konnte, waren mir immer mindestens eine Dimension zu hoch. (Quelle)

Erst in den letzten Jahren konnte man – auch im Zuge des Balkonkraftwerkbooms – einen Rückgang der reinen Materialkosten beobachten. Leider korrelierte dieser Rückgang mit extremen Preissteigerungen auf der Handwerkerseite, denn irgendwer musste die Anlage ja montieren und in Betrieb nehmen. Eine Arbeit für Dachdecker/Monteure/Elektriker etc. – so war lange Zeit auch meine Ansicht – und diese hatten in diesen Jahren die Auftragsbücher dank niedriger Zinsen sowieso schon voll bis zum Anschlag was dann auch die seit Jahren sinkenden Montagekosten von 1424 €/kwp (Okt 21) auf 1972 €/kwp (Juni 2023) ansteigen lies.

Entwicklung der Einspeisevergütungen / Einnahmen

Neben dem „ich produziere meinen eigenen Strom und werde unabhängig“ -Aspekt spielen natürlich auch die Vergütungen die man bekommt eine große Rolle. Wobei die Vergütungen die man heute erhält nur noch ein Witz sind gegenüber den Beträgen zum Anfang der EEG Zeit (jeweils für Anlagen bis 30 bzw. 10 KW Peak(ab 2022) und Eigenverbrauchs-Einspeisung) :

  1. 2004 : 57,40 Cent
  2. 2009 : 43,01 Cent
  3. 2012 : 19,56 Cent
  4. 2015 : 12,56 Cent
  5. 2020 : 9,87 Cent
  6. Aktuell 2023 : 8,2 Cent

Quelle: Historische Einspeisevergütungen

Über den Daumen gepeilt (wirklich grob und von vielen Faktoren abhängig) geht man davon aus, dass eine PV Anlage im Jahr etwa pro kwp Leistung 1000 kwh Strom produziert.

Bei einer 10 kwp Anlage also ca. 10.000 kwh.

Für 1 kwh als Volleinspeiser (also man speist alles ein, darf den Strom den man produziert nicht selbst verbrauchen) erhält man aktuell 13 Cent. Macht bei 10.000 kwh im Jahr 1300 € Einnahmen im Jahr.

Was war für mich die entscheidende Wendung ?

Die Kosten/Nutzen Sicht der reinen Zahlen war für mich seit ich mich damit beschäftigt hatte eher ein „Abturner“. Etwas was man sich leistete wenn man eh zu viel Geld hatte und es irgendwo investieren wollte. Aber lohnenswert war das meiner Ansicht nach für einen Normalverdiener nicht.

Der „Gamechanger“ war dann aber als der DIY-Aspekt ins Spiel kam. Dies wurde hautsächlich ausgelöst durch den Boom der Balkonkraftwerke. Also Mini-Photovolatikanlagen die man einfach per Stromstecker ins Hausnetz integrieren konnte. Um diese Mini-Anlagen entwickelte sich vor allem online eine große und engagierte Community die auch „Unbedarften“ die Vorteile und technischen Details näherbrachte (Herauszuheben ist hier sicherlich der Kanal vom Akkudoktor und dem Netzwerk drumherum) Und mit Kosten von oft unter 1000 € waren diese Balkonkraftwerke auch für viele Leute erschwinglich und ein guter Einstieg ins „Solargeschäft“.

Es dauerte nicht lange bis – getrieben von diesen Communities- auch die „große“ PV-Anlage in den Blick der „Selbermacher“ rückte.

Für mich ausschlaggebend war der Bericht in der Zeitschrift CT bzw. auf Heise : „Solaranlage im Eigenbau„. Dort berichteten die Redakteure über den Ablauf , das Material aber auch über die Stolpersteine beim Projekt eine größere PV-Anlage auf dem Hausdach selbst zu installieren.

Das Fazit fasst es relativ treffend zusammen:

Raketentechnik ist es nicht. Die technische Komplexität ist eher auf dem Niveau einer Waschmaschinenreparatur, nur eben auf einem Gerüst.

https://www.heise.de/ratgeber/Solaranlage-im-Eigenbau-Photovoltaik-auf-dem-Dach-selbst-installieren-7463703.html?seite=5

Planung und Umsetzung : So ging ich vor – Part 1 Planungsphase

Dieser Artikel brachte für mich das Thema PV Anlage erstmals wieder in den Bereich von “ Das könnte ja klappen“. Und so begann ich mich durch diverse Youtube-Videos und Foren zu hangeln. Glücklicherweise war ich nicht der erste der sich damit beschäftigte. Es gibt mittlerweile dutzende sehr guter – aber natürlich manchmal auch fragwürdiger Beiträge und Videos zum Thema „DIY Solaranlage“.

Ein seriöser Einstiegspunkt ist definitiv das kostenlose Photovoltaikforum. Dort kann man Angebote vergleichen, Montagetricks sowie DOs und DON´Ts in großer Menge finden.

Sehr hilfreich waren für mich dort z.b. die langen Threads zum Thema Verkabelung/Leiterschleifen , aber auch die ausführliche FAQ von User pflanze ist für Einsteiger und Selberbauer extrem hilfreich.

verkabelung PV leiterschleife

So sah dann letztendlich meine Verkabelung aus.

Nach langen Tagen der Lektüre hatte ich also ein Grundverständnis wie das ganze für mich ablaufen könnte:

  1. Einen Elektriker finden mit dem ich einig werden konnte, dass ich die alles was ich darf in Eigenleistung erledige und er dann den Teil übernimmt den nur eingetragene Elektriker machen dürfe (Abnahme, Netzanschluss, Anmeldung der PV beim Netzbetreiber etc)
  2. Abklären ob ich genug Helfer zusammenbekomme um das ganze in 2-3 Arbeitseinsätzen zu wuppen. Denn egal wie DIY-Affin man ist : 30 Solarplatten trägt man nicht alleine auf dem Buckel aufs Dach.
  3. Eine Preiskalkulation zusammenstellen. Was kostet mich die Photovoltaikanlage im Selbstbau ? Welche Komponenten passen zusammen , wo kann man sparen, wo sollte man nicht sparen etc. Hier war das erwähnte PV-Forum aber auch diverse YoutubeVideos wieder sehr hilfreich.
  4. Wenn 1-3 erledigt sind und der Preisrahmen vernünftig erscheint: Material beschaffen und loslegen 🙂

Planung und Umsetzung : So ging ich vor – Part 2 Umsetzung

1. Der Elektriker / Installateur

Die ersten Anfragen bei bekannten Elektrikern/Solarteuren waren eher ernüchternd. Entweder hatte man generell keine Zeit oder kein Personal oder es gab nur das „Alles von uns oder nichts“ -Paket. Und das war dann für mich finanziell wie schon erwartet nicht machbar.

Durch einen Bekannten hatte ich dann das Glück einen Elektriker zu finden mit dem ich eine für mich passende Vereinbarung treffen konnte:

  • Hilfe / Beratung bei der Auswahl der Komponenten
  • Einweisung und Anleitung bei der Montage der Konstruktion und Leitungsverlegung
  • Anschluss der Anlage an den Wechselrichter und and Netz
  • Anmeldung beim Netzbetreiber
  • Alle anderen Arbeiten sowie die Beschaffung der Teile konnte ich in Eigenregie durchführen

Das waren schonmal gute Voraussetzungen 🙂

2. Die Helfer

Zu meinem Glück hatte ich auch schnell eine Gruppe von Freunden gefunden die sich bereiterklärte mir bei diesem Projekt zu helfen. Wie das halt so ist vergrößerte ich im Laufe der Arbeiten die Gruppe noch etwas da es bei manchen terminlich oder krankheitsbedingt nicht klappte.

Letztendlich waren es auch keine 2-3 Arbeitseinsätze sondern mit Vor- Nacharbeiten musste ich die Kollegen eher 5 -6 mal bemühen bis alles erledigt war. Teilweise waren wir auch nur zu zweit am Werkeln wenn mal wieder ein besonders ungünstiger Termin war – aber letztendlich hat es funktioniert und die Anlage war auf dem Dach bevor das Wetter richtig bescheiden wurde (Mitte November) . Danke an alle Helfer auch an dieser Stelle 🙂

3.1 Zusammenstellung der Materialien

Das war für mich natürlich der spannendste Punkt. Es galt die Anlage so günstig wie möglich zusammenzustellen ohne dabei „zu billig“ einzukaufen. Denn die Anlage sollte mindestens 20 Jahre auf dem Dach bei Wind & Wetter arbeiten. Da sollte man tunlichst nicht am falschen Ende sparen – das sieht dann sogar der Penningfuxer ein. 😉

Grundlage für das ganze war natürlich , dass ich wissen musste welche Dachfläche ich überhaupt belegen konnte bzw. wie viele Module ich installieren konnte und wollte. Während man früher oft sagte “ man baut nur die Leistung aufs Dach die man benötigt“ ist die ziemlich einhellige Meinung mittlerweile: 2Wenn man anfängt dann so viel wie möglich installieren“.

Meine Dachfläche /die maximal Anzahl der Module errechnete ich mit dem SolarEdge Designer. Zielgruppe sind hier eigentlich Solarunternehmen aber zum Zeitpunkt als ich geplant hatte (Ende 2023) war der Designer auch für Privatkunden kostenlos zu benutzen (nach Anmeldung).

Hier stand ich dann direkt vor der ersten Entscheidung. Ich hatte beim Hausbau „wie man es halt so macht“ die Satellitenschüssel auf dem Dach montiert. „Macht ja jeder so“. Dumm nur , dass die Schüssel an dieser Stelle den Platz von mindestens 4 PV Modulen sperren würde.

Also entschied ich mich in den sauren Apfel zu beißen und – wenn ich schon ein Gerüst aufbauen müsste die Sat Schüssel direkt abzubauen und an einen anderen Standort näher am Boden zu versetzen. Das hatte den zusätzlichen Vorteil, dass ich bei Problemen oder Schäden daran einfach drankommen würde. Der Nachteil war jedoch neben dem eigentlichen demontieren die Kabelverlegung zum neuen Standort . Also wenn ihr baut: Die Sat-Schüssel gehört nicht aufs Dach (schon allein aus Blitzschutz-Gründen nicht) .

Ohne Sat-Anlage hatte ich dann also die maximale Ausbeute des Süd-Daches : 30 Platten in 3 Reihen sollten es werden.

Der zweite große Knackpunkt in diesem Planungsschritt war dann die Befestigung auf dem Dach.

Die Module werden auf Edelstahl-Schienen befestigt. Diese Schienen wiederum werden auf Dachhaken montiert die man auf den Dachbalken festschraubt und deren Haken dann unter/zwischen den Ziegel herausstehen. Das bedeutet :

  • Man braucht Dachhaken die zu den jeweiligen Ziegeln passen
  • Je nach Dachalter und sonstigen Gegebenheiten kann es sein, dass man teurere, verstellbare Haken braucht oder die günstigeren, unbeweglichen nutzen kann
  • Die Ziegeln über und unter dem Haken müssen in 95% der Fälle bearbeitet werden, damit der Haken durchpasst und nicht auf den Ziegeln aufliegt. Das ist enorm wichtig, denn wenn das nicht passt und die Platten bei Schnee etc. mehr Druck auf den Haken ausüben könnte eine aufliegende Ziegel reißen und das Dach wäre undicht. Und das zu bemerken und dann reparieren zu lassen ist kein Spaß (Demontage der PV etc..)
    Um dieser Problematik zu entgehen gibt es sog. Blechziegeln in verschiedenen Ausführungen. Diese sind ein zusätzlicher, größerer Kostenblock ersparen euch aber viel Arbeit mit der Flex an den Ziegeln.
  • Auch niemals endgültig zu klären ist die „richtige“ Anzahl von Haken. Es gibt Richtlinien der Hersteller , Empfehlungen von Profis aber auch die „das hält trotzdem schon seit 10 Jahren“ – Meinungen. Hier muss man wohl einen Mittelweg finden der einen selbst gut schlafen lässt.

Da ich enorm Respekt davor hatte auf dem Gerüst/ auf dem Dach zu arbeiten war mir wichtig dort so effizient wie möglich voranzukommen. Ich entschied mich deshalb für den Kauf von Metalldachplatten der Marke Marzari die es passend für viele Ziegeltypen gibt und die mir und meinen Helfern die Arbeit mit der Flex auf dem Dach ersparen sollten:

Quelle: https://www.marzari-technik.de

Was die Anzahl der Haken anging wählte ich den Mittelweg aus „Das muss mindestens sein“ und „so wäre es bombensicher“ :

Anmerkung : Ich hatte diesen Entwurf auch im PV-Forum eingestellt und um Kommentierung gebeten. Einer Kommentare war dass die Hälfte der Dachhaken auch gereicht hätte. Letztendlich war ich mir auch während der Montage nie zu 100% sicher ob mein Plan passt. Ich habe dann doch 10-12 Haken weniger verbaut als geplant nur um nach einer Nacht drüber schlafen doch noch 6-7 Haken nachträglich einzubauen um mich sicherer zu fühlen ^^.

Für die Auswahl des Montagematerials (verstellbare Haken oder starre, Metallziegeln oder nicht) empfiehlt es sich auf jeden Fall sich einen kleinen Testaufbau zu machen (wenn man nicht so einfach ans Dach kommt).

3.2 Der Materialeinkauf – Das sind die Kosten im Oktober 2023

Das ist vermutlich der Punkt der die meißten interessiert. Die tatsächlichen Kosten für die PV Anlage im Eigenbau. Hier zunächst nur für das Material.
Voraussetzung: Dach 12 Meter breit , ca. 6 Meter Hoch , 30 Platten Belegung geplant

MaterialPreisBezogen von
Dachhaken Edelstahl MT123 (starr) , 69 Stück246,33 €Venturama
Mittelklemmen mit Klick-System, 53 Stück79,50 €Venturama
Endklemmen mit Klick-System, 12 Stück19,08 €Venturama
Hammerkopfschrauben M10x30 , 60 Stück22,80 €Venturama
Sechskant-Sperrzahnmutter M10 , 60 Stück7,80 €Venturama
Endkappe EPDM, 12 Stück10,20 €Venturama
Schienenverbinder Typ3 U-Profil, 6 Stück7,30 €Venturama
Bohrschrauben für Schienenverbinder4,20 €Venturama
Tellerkopfschraube 120mm, 140 Stück71,40 €Venturama
PV Kabel 6mm, 100m119,00 €Venturama
MC4 Stecker+ Buchsen für PV Kabel, 10 Stück18,80 €Venturama
Montageschiene Alu 40×40 6 Meter, 12 Stück, inkl. Spedition498,59 €Profiness GmbH
Mazari Metalldachplatten verzinkt, 72 Stück791,00 €Tectumenergy
Module Trina Vertex S+ 425wp TSM-NEG9R-28, 36 Stück inkl. Sped.3162,52 €Tepto
Wechselrichter Huawei SUN2000-10KTL M11359,00 €Astec GmbH
Gesamt Materialkosten 12,75 kwp PV Anlage6417,52 €

Anmerkung:
Dazu kommen noch je nach Vereinbarung mit eurem Elektriker diverse Kleinteile für die Verkabelung, Kabelbinder, Kabelkanäle, Leerrohre etc. Ich würde dafür nochmal 100-200 € einplanen.
Das Vorhandensein entsprechender Maschinen (Akkuschrauber- besser Schlagschrauber zum Befestigen der Haken, Crimpzange etc. ) setze ich mal voraus, kann man sich ja notfalls auch ausleihen.

Ebenfalls dazu kommen die Kosten für ein Gerüst oder eine vergleichbare Absturzsicherung. Falls ihr da keinen kennt der euch eines ausleihen und aufbauen kann müsst ihr da nochmal 500 € bis 2000 € einplanen (je nachdem wie lange es stehen muss, je schneller ihr auf dem Dach fertig werdet desto billiger)

Der Preisverfall der Solarmodule geht übrigens noch immer weiter. Die selbe Palette Module ist mittlerweile für knapp 2200€ inkl. Lieferung zu haben. Also knapp 1000 € günstiger als ich vor 2 Monaten gekauft habe.

3.3 Die Personalkosten Elektriker /Netzanschluss /Netzanmeldung

Wie oben schon erwähnt darf man – auf eigenes Risiko – die Arbeiten auf dem Dach und an den Modulen solange selbst ausführen wie noch kein Anschluss ans Netz besteht.

Und damit ich es auch gesagt habe : Wenn ihr alleine werkelt ist das euer Spaß – aber spätestens wenn eure Freunde mit auf dem Gerüst rumturnen kommt ihr in den Bereich wo es Haftungstechnisch relevant wird. Da sind dann diverse Punkte zu beachten von Meldungen bei der BGBau , Versicherungen etc.

Wenn es aber daran geht wirklich Kabel mit irgendetwas zu verbinden solltet ihr jemanden haben der sich auskennt / entsprechend befugt ist bzw. wenn es ums Netz geht ist es kein sollte sondern ein MUSS. Bedenkt, dass die Module theoretisch Strom produzieren sobald sie in der Sonne liegen. Also einfach mal lose ein Kabel einstecken was nicht an beiden Seiten entsprechende Abschlüsse hat ist keine gute Idee 😉

Aber zu den Kosten für den Elektriker:

Wie weiter oben beschrieben kostet mich das Rundumpaket (in meinem Fall inkl. kleinerer Arbeiten am Verteiler) ca. 3000 €. Runtergerechnet wäre das natürlich ein absurder Stundenlohn. Da in dem Preis ist aber auch eine Art „Risikozuschlag“ eingepreist ist, weil der Elektriker ja die Verantwortung für etwas übernimmt was er nicht zu 100% selbst gemacht hat und er mit dem Material nichts verdient ist das für mich vertretbar.

Gesamtfazit : Solaranlage im Eigenbau 2023

Seit Ende November steht nun meine eigene PV-Anlage und produziert Strom 🙂

Gekostet hat mich das ganze alles zusammen:

Materialkosten : ca. 6600 €

Personalkosten inkl. Netzanmeldung : 3400 €

Fertiges PV feld

Solaranlage im Eigenbau

ca.10.000

Gesamtkosten für 12,75 kwp Modulleistung und 10kw Wechselrichter , ohne Speicher in weitestgehender Eigenleistung.

Gesamtkosten für 12,75 kwp Anlage mit 10kw Wechselrichter in Eigenleistung : ca. 10.000 €

Damit wäre ich also bei (je nach Betrachtungsweise) maximal 1000€ pro kwp Leistung was nach Vergleichen im Netz durchaus ein guter Wert zu sein scheint.

Angenommen die Anlage würde übers Jahr ca. 10.000 kwh Strom produzieren und ich würde alles für 8,2 Cent einspeisen wären damit passive Einnahmen von 820 € / Jahr zu erzielen. Also ca. 8,2 % Rendite. Damit würde sich die Anlage nach ca. 12 Jahren amortisieren. (Als Volleinspeiser bekäme man aktuell 13 Cent, das ist also noch schlechter gerechnet als es tatsächlich der Fall wäre)

Das kann sich natürlich in der Realität noch deutlich verbessern (wenn man den Eigenverbrauch mit ca 30 Cent/kwh mit einrechnet) oder verschlechtern (wenn z.b. der Wechselrichter nach Ende der 5 Jahresgarantie kaputt gehen würde) aber so alles in allem bin ich doch sehr zufrieden was die Zahlen angeht 🙂

Zum Projekt abseits der Zahlen : Es war schon stressiger als angenommen. Spätestens wenn das Gerüst steht hat man schon einen gewissen Zeitdruck um das ganze voranzubringen. Wenn dann äußere Umstände nicht mitspielen (Krankheit, Wetter etc) wird das schnell unschön bzw. auch teurer (wenn man das Gerüst pro Tag bezahlt).

Auch bei mir spielte natürlich eine gewisse Angst mit rein irgendetwas falsch zu machen – wie immer wenn man etwas zum ersten mal macht – und besonders wenn es dabei um ein Projekt geht man finanziell nicht mal eben „abhaken“ kann wenn es scheitert.

Nicht zu unterschätzen ist neben der technischen Komponente auch die handwerkliche. Nicht jeder ist dafür gemacht 25 Kilo Platten auf einem mehr oder wenigen wackligen Gerüst herumzutragen, auf seinem evtl. relativ neuen Dach Schrauben einzubohren und Ziegeln zu fräsen. Also ein wenig DIY-Erfahrungen und „Mut zur Lücke“ gehört schon dazu – aber letztendlich ist diese Ansatz aus finanzieller Sicht ein lohnender Weg um sich zu einem Stück unabhängig von den Strompreisen zu machen und sich ein zusätzliches passives Einkommen zu erschließen

Fragen und Meinungen dazu könnt ihr gerne in den Kommentaren hinterlassen.

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