Von Einzahlung bis Steuererklärung – 1 Jahr ViaInvest P2P-Kredit

Guten Morgen zusammen,

da ich gerade am Zusammenstellen meiner Steuererklärung bin, passt es ganz gut euch von meinen Erfahrungen mit einem „kompletten Zyklus“ des Investments in P2P-Kredite zu berichten.

 P2P-Kredit Anbieter meiner Wahl : ViaInvest

Als ich mich im Februar 2017 dazu entschieden hatte dem P2P Markt auch mal einen „Besuch“ abzustatten, was der Hype schon in vollem Gange. Es gab zig Plattformen zur Auswahl , manche waren schon wieder am verschwinden und ich konnte aus einem großen Fundus von Blog-Berichten zu den P2P Kreditportalen schöpfen um mir

a) Informationen zu holen wie das ganze überhaupt funktioniert und worauf man achten muss

und

b) Empfehlungen für erfolgversprechende Dienste zu holen.

Meine Wahl fiel letztendlich auf Viaivest, weil diese Plattform zwar relativ neu war, aber alles vereinte was ein guter P2P Anbieter mitbringen sollte.

Meine P2P-Anbieter Kriterien

Wie bereits erwähnt habe ich mir die relevanten Kriterien für die Wahl des P2P Anbieters von den erfahreneren P2P Investoren zusammengesucht.

  • Der Anbieter sollte eine große Anzahl von Krediten zur „Verfügung“ stellen. Wenn man nur mit Glück zum Zuge kommt bei der Kreditvergabe ist das frustrierend und unnötig Geld gebunden.
  • Die Kreditrendite sollte sich mindestens bei 9-10 % einpendeln, alles darunter ist zu wenig für das vergleichsweise hohe Risiko.
  • Eine Buyback-Garantie oder alternativ ein Zweitmarkt sind sehr empfehlenswert damit man nicht auf ausgefallenen Krediten sitzenbleibt und Geld verliert.
  • Außerdem sollte der Anbieter einen vernünftigen Auto-Invester haben, der das Geld immer wieder neu investiert.

Nach ersten Erfahrungsberichten anderer Blogger und den Infos auf der ViaInvest-Seite schien alles davon zu zu treffen. Also Viainvest wird mein erster P2P -Kredit Anbieter – Und so lief es:

Die Anmeldung

Die Anmeldung läuft schnell und unkompliziert online, man trägt seine Daten und seine Personalausweis-Nummer in ein Formular ein und los geht es. Eine erweiterte Prüfung per PostIdent oder ähnliches , wie man es bei Aktienbrokern oder Banken kennt, ist nicht nötig.

An die E-Mail Adresse wird direkt im Anschluss eine E-Mailadresse geschickt die die Überweisungsinformationen für die erste Einzahlung enthält.Das Geld muss an ein Konto in Lettland geschickt werden , als Verwendungszweck wird eure Accountnummer angegeben. Wenn euer Bankberater auf Zack ist wird er – wie bei mir – evtl. kurz bei euch nachfragen ob ihr wirklich Geld dorthin überweisen wollt oder ob es sich hier ggf. um einen Trojaner o.ä handelt.

Zwei Tage später war das Geld dann verbucht und auf meinem Konto sichtbar.

Steuerliche Vorbereitung

Direkt mit der Mail über euren Geldeingang informiert euch Viainvest auch über die Notwendigkeit das ihr ein „Tax Certificate“ bei Ihnen hochladen sollt. Falls ihr das nicht tut behält das Unternehmen die Quellensteuer ein und ihr zahlt dann doppelt für eure Gewinne.
Um euch davon zu befreien müsst ihr folgendes tun:

  1. Ladet euch das Formular zur Steuer-Wohnortbescheinigung herunter und füllt es aus.
  2. Sendet das Formular  entweder per Fax, E-Mail oder per Post an „euer“ Finanzamt (wer für euch zuständig ist sehr ihr an eurer Steuerbescheinigung)
  3. Nach einigen Tagen erhaltet ihr das Formular (üblicherweise per Post) unterschrieben zurück und könnt es bei ViaInvest über „Setting“ >> „Documents“ hochladen.

Kleine Anmerkung von mir: Ist nur eine Vermutung aber ich könnte mir vorstellen, dass diese Bestätigung auf Finanzseite irgendwo notiert wird und wenn ihr dann am Jahresende keine Steuererklärung macht oder eine macht, auf denen keine Einnahmen aus ausländischen Erträgen aufgeführt werden könnte das evtl zu Nachfragen führen… 😉

Der AutoInvestor

Obwohl ihr natürlich auch manuell eure Kredite vergeben könnt macht es keinen wirklichen Sinn, da ihr sowieso keine Details zum Kreditnehmer seht und ihr durch die BuyBack-Garantie eh vor Ausfällen weitestgehend abgesichert seid. Also legt ihr einen Autoinvestor an, der euer Guthaben nach euren Vorgaben (re-)investiert.
Bei mir schaut das ganze so aus:
ViaInvest AutoinvestorIch streue meine Investments immer in 10€ Blöcke die nur noch kurzzeitig laufen. Ich möchte zwischen 11.20 und 12 % Zinsen bekommen und die Einnahmen sollen reinvestiert werden. Außerdem soll nur in Buyback-abgesicherte Kredite investiert werden. In meinem Autoinvestor sind polnische Kredite noch ausgeschlossen (gabs zum Erstellungszeitpunkt noch nicht) und wie ich bei anderen Bloggern  gelesen habe gibt es dort wohl auch zusätzliche Steuerabzüge.

So lief das Jahr bei Viainvest:

Ich startete also im Februar 2017 mit einem bescheidenem Budget von 200 €. Den Autoinvestor hatte ich wie oben beschrieben Konfiguriert und ab dann lief alles von allein.

Die 200 € waren nach wenigen Minuten investiert und schon eine Woche später liefen die ersten Zinseinnahmen und Rückzahlungen ein, die auch sofort (in 10€ Schritten) reinvestiert wurden:

Viainvest Zinseinnahmen

Die ersten Woche loggte ich mich noch regelmässig ein – vor allem um dann die E-Mail Benachrichtigungs-Einstellungen von „täglich“ auf „monatlich“ zu stellen(was ich euch auch empfehle).

Was passiert wenn ihr (wie ich) die Steuerbescheinigung erst nach dem Investieren einreicht dann passiert in der Zwischenzeit das:
Quellensteuer ViainvestVon meinen 5 Cent Zinseinnahmen sind 1 Cent direkt als Quellensteuer einbehalten worden. Ich werde mir nicht die Mühe machen die Nachzufordern, es handelt sich in Summe nur um ca 15 Cent bis ich die Bescheinigung nachgereicht habe. Bei größeren Portfolios sollte man sich also nicht zu lange Zeit lassen mit dieser Steuerbescheinigung.

Nun war es natürlich nicht so, dass ich nur solvente und zuverlässige Kreditnehmer erwischt hatte. Immer ca 3-4 meiner 20 laufenden Kredite waren im Status „extended“ bzw. „Delayed“ was bedeutet, dass die Kreditnehmer mit der Rate im Verzug waren oder die Laufzeit des Kredits verlängert wurde. Was mich anfangs noch irritierte wurde mir aber mehr und mehr egal. Denn es waren immer nur ein kleiner Anteil meines ganzen Invests und auch im dümmsten Fall greift dann ja nach gewisser zeit (die sich doch etwas in die Länge ziehen kann) die Buyback Garantie. So wie in diesem Fall:
ViaInvest KreditdetailHier hat de Kreditnehmer obwohl einen relativ Hohen Ratingscorte von 8,5 seine Kreditraten nicht pünktlich bzw gar nicht zurück gezahlt. Nach insgesamt 4 Monaten kam dann die Buyback Garantie zum Einsatz und schrieb allen Investoren das Geld + Zinsen wieder gut. Der Hobbyinvestor hat das Prozedere sehr ausführlich hier erklärt: ViaInvest Buyback Garantie.

Um ehrlich zu sein, hatte ich mich schon nach 1-2 Montaten kaum noch darum gekümmert. An den monatlichen Auszügen sah ich immer, dass das ganze Geld investiert war und stetige Rückflüsse aufliefen. Von daher war ich zufrieden.

Jetzt nach einem Jahr war es Zeit ein Fazit zu ziehen:

Jahresabrechnung – Was steht unterm Strich

Um einen sauberen Abschluss zu bekommen stoppte ich Anfang Februar den Autoinvestor und sammelte so mein Geld wieder ein. Es dauerte allerdings bis April, bis wirklich alle Kredite zurückgezahlt oder durch Buyback gutgeschrieben wurden.

Anfangsstand: (21.02.2017) : 200 €

Endstand: (04.04.2018) : 222,19 € (+ ein paar Cent Quellensteuer die einbehalten wurde)

Erwirtschaftete Zinsgewinne: 22,19 € – entspricht ca 12,70 %

Da kann man doch wirklich nicht meckern 🙂

Die Auszahlung

Um die Auszahlung zu starten muss man zuerst eine Kopie seines Personalausweises hochladen , der vom ViaInvest Support mit deinen Anmeldedaten gegengeprüft wird. Da die recht flink sind sollte das in 1-2 Tagen erledigt sein. Wichtig: Auszahlung ist im Standard nur auf das Konto möglich von dem aus die Einzahlung gekommen ist. Wenn sich hier etwas geändert hat bleibt auch nur der Kontakt mit dem Support. Diese verstehen auch deutsche Mails, antworten aber für gewöhnlich in Englisch.

Die Steuererklärung

Nun ist der Kreis natürlich erst perfekt wenn ich die erwirtschafteten Gewinne auch korrekt dem Finanzamt gemeldet habe. Leider gibt es keinen entsprechenden Bericht auf dem Webinterface der dafür genutzt werden kann. Man kann sich zwar alle einzelnen Transaktionen als Excel ausgeben und filtern aber das ist bestenfalls unschön – wenn es das Finanzamt bei einer Prüfung überhaupt akzeptieren würde.

Ich habe mich deshalb nach dem Tipp von Stefan gerichtet und einfach den Support per Mail um eine Steuerbescheinigung gebeten, die auch promt per PDF geschickt wurde.

So mache ich weiter:

Ich muss sagen, dass ich aktuell wirklich sehr angetan von Viainvest bin. Wenn der Account mal eingerichtet ist läuft es quasi von allein. Die Rendite ist spitze und der Support im Problemfall flott und hilfsbereit. Ich denke ich werde nach diesem p2p-Testjahr jetzt mein Investment dort vergrößern. Mal schauen ob die P2P wirklich langfristig so extrem profitabel arbeiten. Ich persönlich glaube das nicht, bin aber bereit ein gewisses Risiko einzugehen um an die happigen Zinszahlungen zu kommen 🙂

Wenn ihrs auch mal testen wollt : Hier könnt ihr euch bei ViaInvest anmelden:

 

 

viainvest p2p kredit

6 Replies to “Von Einzahlung bis Steuererklärung – 1 Jahr ViaInvest P2P-Kredit

  1. Ich kann ebenfalls nur positives von Viainvest berichten und nutze diese Plattform, um etwas mehr Rendite in mein Cash zu bringen. Durch die relativ hohe Summe wird auch jeden Tag Geld zurückgezahlt, sodass ich schnell rankomme. Das Auszahlen klappt auch super. Einzig die FA- Bescheinigung und die Quellensteuer nerven etwas, aber ansonsten ist Viainvest neuen Mintos meine Lieblingsplattform 🙂

      1. Hey Leni,
        wo hast du das gelesen?
        Du musst nur einmal pro Jahr deine steuerliche Heimat bestätigen, nicht pro Kreditland.
        Das Formular ist das richtige 🙂

        MFG
        Oli

  2. Moin Oli,
    schöne Zusammenfassung!

    Hast du alles auszahlen lassen um den Prozesse einmal komplett zu testen? Es hätte ja ggf. auch gereicht mal 10€ abzuziehen, um das zu testen.
    Ich meine weil du jetzt ja eh noch mehr dort investieren willst?!?!

    Ich habe letztens auch über mein erstes Jahr bei Viainvest berichtet. Bei Interesse findet man den Bericht hier:
    https://www.freakyfinance.net/meine-erfahrungen-mit-viainvest-nach-einem-jahr-rueckblick/

    Beste Grüße
    Vincent

  3. Schöne Zusammenfassung des ersten Jahrs.
    Ich bin beim lesen nur am Wort „Garantie“ hängengeblieben. Wie du schreibst birgt P2P nicht zu unterschätzende Risiken und es gibt das VERSPRECHEN dir ausgefallene Kredite zurückzukaufen. Das greift so lange wie es dem Anbahner noch gut geht. Bei Mintos ging es vor einiger Zeit einem (Eurocent) nicht mehr „gut“ genug und der ganze Anbahner ging Pleite.
    Was ich damit sagen will ist das Buyback das Risiko eines Kreditausfalls eine Ebene höher auf die Plattform/Anbahner ziehen und Diversifikation damit schwiriger bzw. teuer wird.
    Zu dem Thema Diversifikation habe ich mir schon mal tiefer gehende Gedanken gemacht: http://p2p-game.com/warum-ein-kleines-portfolio-scheitern-wird-oder-der-einfluss-der-diversifikation-auf-die-rendite

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